Das Arbeitspaket 3 identifiziert und selektiert insgesamt vier Modell-Senkengebiete, die als Überflutungs-Hotspots bei Starkregen modellgestützt nachgebildet (Arbeitspaket 4) und sensorbasiert überwacht (Arbeitspaket 6) werden sollen.

Schema AP 3
Abbildung 1: Schematische Darstellung der Vorgehensweise zur Evaluation der Starkregen-Hotspots

Dazu wird eine stadtgebietsweite GIS-basierte topografische Senken- und Fließweganalyse durchgeführt, die als Datengrundlage des anschließenden Auswahlprozesses (Screening) dient. Der mehrstufige Screening-Prozess bewertet die Relevanz einer Senke anhand verschiedenster Kriterien (Parameter). Diese werden zur Vorauswahl in einer ersten Phase GIS- bzw. rein datenbasiert bewertet und umfassen:

  • die topografischen und geometrischen Kennwerte der Senke (Tiefe, Volumen, Ausdehnung)
  • die Überflutungssiginfikanz (Einsatzhistorie Feuerwehr und Kanalbetrieb)
  • die (verkehrs)räumliche Verortung des Gefahrenbereichs
  • die Betroffenheit und Schadenssensibilität der örtlichen Verkehrsinfrastruktur (ÖPNV, MIV)
  • Vulnerabilitäts- und Risikokriterien des Senkenumfelds (Gebäudenutzungen, KRITIS) und
  • Randbedingungen für Sensorik (u. a. Nähe zu als Gateway-Standort geeigneten Gebäuden)

Eine zweite Screening-Phase umfasst die nähere Analyse der Senkenvorauswahl anhand weiterer Beurteilungskriterien, die über einen Senkensteckbrief und Ortsbegehungen bewertet werden. Mit Blick auf die gekoppelte 1D/2D-Überflutungssimulation (Arbeitspaket 4) und die Etablierung der LoRaWAN-Sensorüberwachung (Arbeitspaket 6) sind dies die Kriterien:

  • Allgemeine Handhabbarkeit der Senkendimension
  • Lageeignung des Senkentiefpunkts (Zugänglichkeit, Verkehrsrelevanz)
  • Qualität/Komplexität des Oberflächenmodells (DOM1)
  • LoRaWAN (Signalabdeckung, Gateway-Reichweiten)
  • Nähe zu Regenmessstationen
  • Kanalnetzbezogene Randbedingungen
Beispielhaft: Steckbrief einer Senke
Abbildung 2: Steckbrief-Format zur Veranschaulichung der Senkenanalyse. Physikalische Kriterien werden mit Einsatzdaten und Vulnerabilitätskriterien verschnitten. In Stufe 2 und 3 werden weiche Kriterien hinzugezogen.

Beteiligte Projektpartner:

  • TU Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft
  • Berliner Wasserbetriebe
  • Berliner Verkehrsbetriebe
  • Berliner Stadtreinigung