Hintergrund

Projekt SENSARE – Mit Sensorik zur klimaresilienten Stadt

Der Klimawandel erhöht das Risiko von Starkregenereignissen in Deutschland. Das hat Auswirkungen auf unsere Städte: Wenn sich in Senken viel Regenwasser sammelt, ist zum Beispiel der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) nur noch eingeschränkt nutzbar. Stark versiegelte Flächen sind besonders anfällig. Die Kanalisation ist zum Teil nicht dafür ausgelegt, die anfallenden Wassermengen bei Starkregen abzuführen.

Unter dem Stichwort Klimaanpassung wird im Forschungsprojekt SENSARE (Sensorbasierte Stadtgebietsanalyse für Starkregengefährdungen zur Warnung und Resilienzverbesserung der Verkehrsinfrastruktur) ein Echtzeit-Warnsystem entwickelt. Verschiedene Sensoren an den Straßen, im Kanalsystem sowie in Gullideckeln messen den aktuellen Wasserstand. Sie geben die Daten per LoRaWAN an eine digitale Plattform weiter, auf der die Werte mit vorher erstellten Simulationen abgeglichen werden. So lässt sich feststellen, ab welcher Regenmenge ein Gebiet zum Beispiel für den ÖPNV nicht mehr befahrbar ist – und der Verkehr kann entsprechend umgeleitet werden.

Ziele

Ziel des Projekts SENSARE ist die verbesserte Handlungsfähigkeit aller Verkehrsteilnehmenden bei Überflutungsereignissen durch Starkregen im urbanen Raum, insbesondere die des ÖPNV und der behördlichen Sicherheitsapparate. Die Projektergebnisse mit Modellgebieten in Berlin sollen auch auf andere Städte und Regionen übertragbar sein und so dazu beitragen, die Resilienz von Städten gegenüber den Risiken des Klimawandels zu stärken.

Zudem gewinnen die teilnehmenden Berliner InfraLab-Unternehmen und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz einen Einblick in die Praktikabilität verschiedener Mess- und Übertragungsmethoden öffentlicher Infrastruktur im Kontext Smart City.

Damit sichergestellt ist, dass alle relevanten Projektergebnisse entsprechend aufbereitet und kommuniziert werden, ist das Vorgehen im Projekt integriert. Eine erfolgreiche Umsetzung der neu gewonnenen Erkenntnisse dient auch dem Ziel der Skalierbarkeit. Was in Berlin funktioniert, kann auch in Köln oder München funktionieren.

In Publikationen, auf Fachkonferenzen und entsprechenden Gremien sollen die Ergebnisse zum Diskurs gestellt werden. Das Einbringen der Methodik bei Fachverbänden, wie der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.) oder der FGSV (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) ist ebenfalls geplant.

Im Kontext Smart City wollen vor allem die Partner im InfraLab Berlin verstärkt Erkenntnisse aufbereiten und Potenziale erkennen.

Weitere Nebenziele können in den einzelnen Arbeitspaketen nachgelesen werden.

Beteiligte und Partner

  • Berliner Wasserbetriebe (Koordination)
  • Berliner Stadtreinigung
  • Berliner Verkehrsbetriebe
  • e.sigma Systems GmbH
  • Smart City Solutions GmbH
  • Stromnetz Berlin GmbH
  • Urban Software Institute GmbH
  • Technische Universität Kaiserslautern (Bereich Überflutungsmodellierung und Verkehrsmodellierung je mit einem Lehrstuhl)
  • Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Assoziierter Partner)
  • InfraLab Berlin e. V. (Assoziierter Partner)
  • Infrest GmbH (Assoziierter Partner)

Schwerpunkte im Projekt SENSARE

  • Zusammenarbeit der großen städtischen Infrastrukturunternehmen und Einbindung von essentiellen Stakeholdern, um das Problem der urbanen Überflutungen ganzheitlich zu betrachten
  • Umfassende Senkenanalyse des gesamten Stadtgebiets nach Risikokriterien
  • Datenerfassung zur Validierung von gekoppelten 1D/2D hydrodynamischen Modellen
  • Modellierung des Einflusses von Überflutungen auf den Verkehr
  • Schaffung einer nutzerscharfen Plattform
SENSARE-Logo

Projektstart: 10/2018
Kick Off: 06.11.2018
Projektende: 12/2021 (Verlängerung)